Sporizid – Sporen effektiv bekämpfen
Ein Sporizid benötigen Sie, um nicht nur Bakterien, sondern auch dessen Sporen abzutöten. Sporen entstehen, wenn Bakterien abgetötet werden sollen. Da auch Sporen für den Menschen gesundheitsschädigend sein können, zeigen wir Ihnen im Folgenden, was Sporen genau sind, was ein ein sporizides Desinfektionsmittel ausmacht und welche Wirkstoffe sporizid wirken.
Exkurs: Log10-Stufen
Die Maßeinheit Log10-Stufen wird genutzt, um zu beschreiben, inwiefern ein Wirkstoff die Anzahl von Keimen reduziert. Bei einer Keimreduktion um 3 log10-Stufen wird die Anzahl der Keime pro Milliliter um 103 Keime pro ml reduziert. Geht man beispielsweise von 107 Keimen pro ml aus, so entspricht der anfängliche log10-Wert 7.
Wird diese Keimanzahl auf 104 Keime pro ml reduziert, so entspricht dies einer Reduktion um 3 log10-Stufen.
Falls Sie weder auf der Verpackung noch im Produktdatenblatt einen Hinweis bezüglich der Europäischen Norm 13704 finden, heißt dies jedoch nicht, dass das Desinfektionsmittel auf keinen Fall sporizid wirkt.
Denn es werden nicht sämtliche Desinfektionsmittel auf die Europäische Norm 13704 hin geprüft. Stattdessen gibt es auch noch einige nationale Prüfmethoden. So werden Desinfektionsmittel in Deutschland beispielsweise nach den Methoden der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) auf ihre sporizide Wirkung getestet.
Um zu erfahren, ob ein Desinfektionsmittel sporizid wirkt, können Sie außerdem einen Blick auf die aufgelisteten Wirkstoffe des Desinfektionsmittels werfen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Wirkstoffe sporizid wirken und somit für den Kampf gegen Sporen geeignet sind.
Wie effektiv bekämpfen Desinfektionsmittel Sporen?
Die Wirkungskraft eines Desinfektionsmittel gegenüber Sporen lässt sich an der angegebenen Mindesteinwirkzeit in den Produktdatenblättern erkennen. Jedes Sporizid benötigt eine gewisse Mindestzeit zum Einwirken, um die Hülle der Sporen und somit die Sporen selbst abtöten zu können. Diese Einwirkzeit variiert von Sporizid zu Sporizid. Je kürzer die Mindesteinwirkzeit eines Sporizids ist, desto effektiver und schneller bekämpft das Desinfektionsmittel die Sporen.
Was sind Sporen eigentlich?
Sporen in Kürze:
- Fortpflanzungszellen, die sich vom Mutterorganismen (z.B. Bakterien) lösen
- werden von Bakterien oder Pilzen gebildet, um schlechte Lebensumstände (z.B. extreme Hitze) zu überdauern
- wirbeln durch die Luft
- hohe Widerstandsfähigkeit: überleben lange Zeit ohne Sauerstoff und Wasser
- können bei besseren Lebensumständen zu einem neuen Organismus heranwachsen (z.B. zu einem Bakterium oder einem Pilz)
Bei Sporen handelt es sich um Einzelzellen, die sich vom Mutterorganismus lösen.
Die jeweiligen Mutterorganismen (Bakterien, Pilze etc.) produzieren Sporen, um sich ungeschlechtlich zu vermehren, sich auszubreiten oder um äußere Umstände zu überdauern, die für den Mutterorganismus selbst tödlich sind. Sporen entstehen, wenn das ursprüngliche Bakterium schrumpft. Sie sind nämlich deutlich widerstandsfähiger gegenüber den verschiedensten Umwelteinflüssen als beispielsweise Bakterien oder Pilze. So können Sporen z.B. ihren Stoffwechsel einstellen und so längere Zeit ohne Wasser, Sauerstoff oder andere Nährstoffe überleben.
Zudem haben viele Sporen Zellwände, die verhindern, dass das Wasser in der Spore verdunstet. So trocknen die Sporen nicht aus und können lang Zeit überleben, während das ursprüngliche Bakterium bereits wegen unwirtlicher Lebensbedingungen abgestorben ist.
Diese hohe Widerstandsfähigkeit wird auch Tenazität genannt. Bei Sporen handelt es sich somit um Fortpflanzungszellen. Das bedeutet, sie können zu einem neuen Organismus heranwachsen, sobald die äußeren Umstände dies wieder zulassen. Bis dahin sind sie nicht nur auf der entsprechenden Fläche zu finden, sondern wirbeln ebenso durch die Luft.
Wenn die umherwirbelnden Sporen von sensibilisierten Menschen eingeatmet werden, können sie allergische Reaktionen hervorrufen.