Desinfektion vs. Sterilisation vs. Reinigung – Was ist was?
Sowohl die Desinfektion als auch die Sterilisation und Reinigung verfolgen das Ziel, das Infektionsrisiko zu minimieren, indem Keime abgetötet, entfernt oder inaktiviert werden.
Um einen möglichst hohen Hygienestandard aufrecht erhalten zu können, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Desinfektion, Sterilisation und Reinigung zu kennen. Nur so können die Verfahren zum jeweils richtigen Zeitpunkt genutzt werden.
Im Folgenden erfahren Sie daher, worin sich Desinfektion, Sterilisation und Reinigung unterscheiden und worauf Sie in die jeweiligen Verfahren achten sollten, um das Infektionsrisiko möglichst stark zu reduzieren.
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Zusammenfassung:
Die Unterschiede zwischen Desinfektion, Sterilisation und Reinigung
Reinigung
- Mikroorganismen werden mechanisch entfernt (allerdings nicht abgetötet)
- Keimreduktion um 50 bis 80 Prozent
- Oberfläche wird von sichtbaren Verschmutzungen befreit
- Muss vor einer Desinfektion oder Sterilisation gemacht werden
Desinfektion
- Keimreduktion um 84 bis 99,9 Prozent
- Ziel: Infektionsgefahr minimieren
- Vor allem in medizinischen Einrichtungen und in der Lebensmittelindustrie notwendig
- Im privaten Umfeld grundsätzlich nicht erforderlich
- Gegen den Coronavirus SARS-CoV2 benötigen Sie mindestens ein begrenzt viruzides Desinfektionsmittel
Sterilisation
- Ermöglicht vollständige Keimfreiheit
- Keimreduktion um 100 Prozent
- Abtötung sämtlicher Mikroorganismen
- Inaktivierung aller Viren
- Tötet auch hartnäckige Sporen ab
Desinfektion – Definition
Das Ziel der Desinfektion ist die Keimabtötung und Inaktivierung von Krankheitserregern auf Oberflächen und Objekten. Eine Desinfektion, die auch als Desinfizierung bezeichnet wird, erreicht zwar keine vollständige Keimfreiheit, reduziert die Erregerzahl jedoch deutlich. Durch eine ordnungsgemäß durchgeführte Desinfektion wird zwar noch keine vollständige Keimfreiheit erreicht, doch werden 84 bis 99,9 Prozent der Keime abgetötet, in ihrer Anzahl verringert oder inaktiviert, sodass sie zumindest keine Infektionen mehr auslösen können (Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 2004).
Das konkrete Ziel der Desinfektion liegt dabei darin, Bakterien, Viren und weitere Erregertypen in einen solchen Zustand zu versetzen, dass die Auslösung einer Infektion nicht mehr möglich ist. Dementsprechend ist eine gründliche Desinfektion von Händen und Oberflächen unverzichtbar. Das gilt vor allem in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Alten- und Krankenpflegeheimen sowie in der Lebensmittelindustrie.
Damit mit einer Desinfektion tatsächlich die Infektionsgefahr verringert wird, ist es notwendig, dass die Desinfektion korrekt durchgeführt wird. Im Abschnitt “So geht Flächendesinfektion richtig” erfahren Sie mehr dazu, worauf Sie während der Flächendesinfektion achten müssen.
Direkt zum Abschnitt: So geht Flächendesinfektion richtig!
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Einteilung von Desinfektionsmaßnahmen
Je nachdem, was von Krankheitserregern befreit werden soll, kann zwischen der Hände-, Haut-, Wund-, Flächen- (Raumdesinfektion), Instrumentendesinfektion oder auch der Luft- bzw. Wasserdesinfektion sowie der Desinfektion von Abfällen unterschieden werden. Ziel ist es in jedem Fall, durch diese Basishygiene die Infektionsgefahr zu minimieren.
Händedesinfektion
Hautdesinfektion
Wunddesinfektion
Flächendesinfektion
Instrumentendesinfektion
- Dentalinstrumente,
- Bettpfannen,
- Stethoskope und
- Laborgläser.
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Desinfektion zu Hause?
Im privaten Bereich ist eine großflächige Desinfektion von Oberflächen in der Regel nicht notwendig. Begründen lässt sich dies damit, dass Mikroorganismen nicht immer schädlich, sondern meistens harmlos oder sogar nützlich für den Körper sind. Zu Hause genügt daher für gewöhnlich eine regelmäßige Reinigung aller Flächen.
Eine Desinfektion ist im privaten Umfeld kann in einigen Fällen dennoch empfehlenswert sein:
- Wenn Sie daheim einen Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko betreuen, weil sein Immunsystem durch eine Erkrankung oder Chemotherapie geschwächt ist.
- Wenn ein Bewohner Ihres Haushalts oder ein Familienmitglied an einer hochansteckenden Infektionskrankheit leidet.
Welches Desinfektionsmittel gegen SARS-CoV2?
Zur erfolgreichen Desinfektion gegen das Coronavirus SARS-CoV2 benötigen Sie ein Desinfektionsmittel mit einem beliebigen viruziden Wirkspektrum.
Die Viruzidie (d.h. die Wirksamkeit gegen Viren) lässt sich in drei Wirkspektren aufteilen:
- Begrenzt viruzid: wirksam gegen behüllte Viren
- Begrenzt viruzid PLUS: wirksam gegen behüllte Viren sowie ein paar unbehüllte Viren
- Viruzid: wirksam gegen behüllte sowie unbehüllte Viren
Zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV2 ist mindestens ein begrenzt viruzides Desinfektionsmittel notwendig.
Begrenzt viruzid bedeutet, dass das Desinfektionsmittel behüllte Viren abtöten kann. Zu diesen gehört auch der Coronavirus SARS-CoV2. Sie können außerdem Desinfektionsmittel mit viruzider Wirksamkeit oder mit dem Wirkspektrum “begrenzt viruzid PLUS” nutzen, um Coronaviren zu bekämpfen.
Ein ausschließlich bakterizides Desinfektionsmittel reicht hingegen nicht aus. “Bakterizid” bedeutet, dass das Desinfektionsmittel Bakterien abtöten kann. Da es sich bei SARS-CoV2 jedoch um einen Virus handelt, wäre ein ausschließlich bakterizides Desinfektionsmittel bei der Corona-Desinfektion wirkungslos.
Sterilisation – Definition
Bei der Sterilisation handelt es sich um die Abtötung aller Mikroorganismen bzw. die Inaktivierung aller Viren. Bei der Sterilisation werden Mikroorganismen in sämtlichen Entwicklungsstadien abgetötet, also auch die äußerst hartnäckigen Sporen, die auch bei extremer Hitze oder Kälte sowie auch unter anderen ungünstigen Umweltbedingungen überleben können.
Steril ist eine Oberfläche also erst dann, wenn sie frei von sämtlichen vermehrungsfähigen Keimen ist. Dazu zählen Bakterien, Viren, Sporen, Viren sowie auch Prionen. Sterilisation wird daher auch “Entkeimung” genannt.
Reinigung – Definition
Die Reinigung ist die leichteste Form der Keimreduktion. Hierbei werden Mikroorganismen mechanisch entfernt, allerdings nicht abgetötet.
Durch die Reinigung wird eine Fläche also nicht keimfrei, sondern lediglich von sichtbaren Verschmutzungen befreit. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Reinigung ineffizient ist. Laut Robert-Koch-Institut entfernt auch die Reinigung von Oberflächen bereits einen Großteil der potenziellen Krankheitserreger, stolze 50 bis 80 Prozent (Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 2004)
Unterschiede zwischen Reinigung und Desinfektion
Eine gründliche Flächenreinigung ist notwendig, bevor eine Desinfektion oder Sterilisation durchgeführt werden kann. Hierfür muss die jeweilige Oberfläche frei von jeglichen Schmutzanhaftungen sein. Ansonsten kann das Desinfektionsmittel die Stellen unter dem Schmutz nicht erreichen und somit nicht die gesamte Oberfläche benetzen. Demnach ist die Kombination beider Verfahren notwendig, um einen idealen hygienischen Zustand zu erreichen.
Um einer Keimverschleppung vorzubeugen, ist es für die korrekte Reinigung notwendig, dass sämtliche Reinigungsutensilien (d.h. Lappen, Wasser, Schwämme, Wischmopps, Schrubber etc.) regelmäßig ausgewechselt werden. Darüber hinaus sollten Tücher und Lappen bei mindestens 60°C gewaschen werden. Andernfalls können Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger von einer gereinigten Fläche auf die nächste übertragen werden.
Im Anschluss an die erfolgte Reinigung kann die Flächendesinfektion durchgeführt werden. Diese sorgt für eine umfangreiche Keimentfernung und tötet 84 bis 99,9 Prozent der krankheitserregenden Keime ab. Die gründliche desinfizierte Oberfläche stellt dann keine Infektionsgefahr mehr dar.
So geht Flächendesinfektion richtig
Um eine Oberfläche tatsächlich von 84 bis 99,9 Prozent aller Krankheitserreger und anderer Mikroorganismen zu befreien, ist eine korrekte Durchführung notwendig. Beherzigen Sie daher die folgenden Hinweise, um eine einwandfreie Flächendesinfektion durchzuführen.
- Verwenden Sie am besten Einwegprodukte anstelle von wiederverwendbaren Wischlappen. So können Sie verhindern, Keime von einer Fläche auf die andere zu übertragen. Nutzen Sie in jedem Fall frische Desinfektionsutensilien für jede Oberfläche.
- Lassen Sie das Desinfektionsmittel über die gesamte vorgeschriebene Einwirkzeit hinweg einwirken. Abhängig von der Erregerform kann die Zeit des Einwirkens unterschiedlich lang sein.
- Verwenden Sie ausschließlich Desinfektionsmittel, deren Haltbarkeitsdatum noch nicht überschritten ist. Danach sind Desinfektionsmittel zwar nicht schädlich, jedoch gegebenenfalls in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt.
- Verwenden Sie ausreichend Desinfektionsmittel und ermöglichen Sie so eine vollständige Benetzung der Oberfläche. Stellen Sie sicher, dass Sie eine Fläche tatsächlich nass abwischen, nicht etwa mit einem eingetrockneten Desinfektionstuch.
- Wir empfehlen Ihnen die Verwendung gebrauchsfertiger Produkte, d.h. in diesem Falle vorgetränkte Desinfektionstücher, um eine Unterdosierung zu vermeiden. Diese ermöglichen eine korrekte Dosierung des Desinfektionsmittels, ganz ohne Mehraufwand für Sie.
- Prüfen Sie vor der Verwendung, ob ein Desinfektionspräparat tatsächlich gegen die Keime wirksam ist, gegen die Sie es einsetzen möchten.
- Nutzen Sie ausschließlich zertifizierte Desinfektionsmittel. Achten Sie dafür auf Hinweise wie „VAH-gelistet“ oder „VAH-zertifiziert“.
- Berücksichtigen Sie bei der Desinfektion konkret die Stellen, die besonders häufig von Personen angefasst werden. Das sind in Wasch- und Toilettenräumen beispielsweise Wasserhähne, Türgriffe oder Lichtschalter.
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So schützen Sie Ihre Gesundheit:
Neben oben genannten Hinweisen ist es bei der Flächendesinfektion außerdem wichtig, dass Sie Ihre Gesundheit mithilfe entsprechender Maßnahmen schützen. Denn der unvorsichtige oder gar falsche Einsatz von Desinfektionsmitteln kann Ihrer Haut sowie auch Ihren Atemwegen schaden.
- Tragen Sie Einweghandschuhe zum Schutz vor Chemikalien, Verätzungen und allergieauslösenden Stoffen.
- Einmalhandschuhe mit einem extra langen Schaft verhindern, dass Desinfektionsmittel oder Reinigungswasser an Ihrem Handgelenk in den Handschuh hineinlaufen.
- Verwenden Sie ausschließlich Einweghandschuhe, die gemäß der Europäischen Norm 374 zertifiziert sind. Diese bieten geprüften Schutz vor Chemikalien.
- Nutzen Sie Desinfektionstücher zur Wischdesinfektion statt Sprühdesinfektionsmittel. Denn die Aerosole, die bei der Sprühdesinfektion in die Luft gewirbelt werden, können Ihre Atemwege und Schleimhäute reizen.
- Tragen Sie zudem einen Atemschutz und lüften Sie gründlich, um Ihre Atemwege bestmöglich vor den entstehenden Aerosolen zu schützen.
- Tragen Sie eine Schutzbrille, falls Sie Ihr Desinfektionsmittel mithilfe eines Konzentrats selbst anmischen, um zu verhindern, dass Ihre Augen durch einen Desinfektionsmittelspritzer verletzt werden.
- Ein Schutzkittel bietet Schutz für Ihre Kleidung sowie auch für Ihre Arme. Dies ist vor allem beim Anmischen einer Desinfektionslösung empfehlenswert, da das Desinfektionsmittel hierbei spritzen kann.
Achtung bei empfindlichen Oberflächen!
Achten Sie darauf, für alkoholempfindliche Oberflächen (wie z.B. Plexiglas) keine alkoholhaltigen Desinfektionsmittel zu verwenden.
Hände richtig desinfizieren
Nicht nur bei der Flächendesinfektion, sondern auch bei der Händedesinfektion ist eine korrekte Durchführung zwingend notwendig, um das Infektionsrisiko tatsächlich zu minimieren.
Ebenso wie bei der Flächendesinfektion ist es auch bei der Händedesinfektion besonders wichtig, dass Sie die Einwirkzeiten berücksichtigen. Die jeweiligen Einwirkzeiten können sie den Datenblättern des jeweiligen Händedesinfektionsmittels entnehmen.
Achten Sie zu dem darauf, dass Sie das Händedesinfektionsmittel immer in trockene Hände geben. Denn Feuchtigkeit kann das Desinfektionsmittel verdünnen und die Wirksamkeit entsprechend beeinträchtigen.
Stellen Sie zudem sicher, dass Sie die 6 Schritte der Händedesinfektion berücksichtigen, um Ihre Hände tatsächlich ganzflächig mit Desinfektionsmittel zu benetzen. Nur so kann eine erfolgreiche Händedesinfektion gewährleistet werden.
In den folgenden zwei Beiträgen erfahren Sie, wie Sie Ihre Hände korrekt desinfizieren. Die chirurgische Händedesinfektion ist – wie der Name bereits sagt – nur vor chirurgischen Operationen notwendig.
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Tipp für Ärzte, Pfleger & Co: Händedesinfektion statt Händewaschen
Immer wieder hört man, dass eine häufige Händedesinfektion die Hände austrocknet. Tatsächlich ist es jedoch so, dass das herkömmliche Händewaschen die Hände sogar stärker austrocknet und hierdurch rissig macht.
Daher gilt im medizinischen Bereich: So selten waschen wie möglich, so häufig wie nötig.
Sofern die Hände nicht schmutzig sind, sollte stattdessen lieber zum Händedesinfektionsmittel gegriffen werden. Denn im Gegensatz zu Wasser und Seife sind in Händedesinfektionspräparaten häufig rückfettende Stoffe enthalten, die Ihre Hände pflegen.
Im privaten Umfeld genügt es hingegen, seine Hände regelmäßig (nicht übermäßig) zu waschen. Hier ist eine häufige Händedesinfektion in der Regel nicht notwendig.
FAQ
Wenn etwas desinfizierend wirkt, bedeutet das, dass es 84 bis 99,9 Prozent der Keime auf einer Oberfläche abtötet oder inaktiviert. Ziel der Desinfektion ist es, das Infektionsrisiko zu minimieren und die potenziellen Krankheitserreger unschädlich zu machen.
Zum Desinfizieren können verschiedene Alkohole verwendet werden.
Sowohl alkoholische Händedesinfektionsmittel als auch alkoholische Flächendesinfektionsmittel basieren in der Regel auf Ethanol oder Isopropanol.
Die Einwirkzeiten von Desinfektionsmitteln hängen von dem jeweiligen Präparat ab. Prüfen Sie daher vor jeder Desinfektion die Einwirkzeiten, um eine einwandfreie Desinfektion gewährleisten zu können.
Angaben zur notwendigen Einwirkzeit finden Sie im Datenblatt Ihres Desinfektionsmittels.
Während Oberflächen bei der Sterilisation vollständig keimfrei werden, wird bei einer Desinfektion “nur” 84 bis 99,9 Prozent der Keime abgetötet.
Ziel beider Verfahren ist es, Infektionen zu verhindern.
Bei gebrauchsfertigen Produkten stimmt die Dosierung bereits, weshalb wir diese insbesondere im privaten Bereich empfehlen. Im medizinischen und/oder anderweitig professionellen Bereich können Sie auch Konzentrate nutzen, die mit Wasser verdünnt werden müssen. Damit Sie hier die richtige Dosierung erreichen, berücksichtigen Sie bitte die Herstellerinformation auf der Produktverpackung.
Während bei einer Unterdosierung nicht alle krankheitserregenden Keime abgetötet werden, kann eine zu hohe Dosierung einen Schmierfilm auf desinfizierten Oberflächen hinterlassen.
Damit Oberflächen, Haut und Hände vollständig von Pilzen, Viren, Bakterien und weiteren Keimen befreit werden, muss das Desinfektionsmittel an alle Bereiche gelangen. Die Oberfläche muss also vollständig mit Desinfektionsmittel benetzt werden. Die umfängliche Benetzung betrifft dabei auch Instrumente, die für eine erfolgreiche Desinfektion komplett in die entsprechende Desinfektionslösung eingetaucht werden müssen.