Medizinischer Mund-Nasen-Schutz: Was muss ich beachten?
Der medizinische Mund-Nasen-Schutz wird häufig auch als OP-Maske bezeichnet und war der Bevölkerung bereits vor der Corona-Pandemie ein Begriff. Häufig getragen wird der Mund-Nasen-Schutz (abgekürzt: MNS) von Personal in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und im medizinischen Klinikalltag. Im Privaten werden OP-Masken beispielsweise beim Besuch von Arztpraxen getragen, da dort aktuell noch eine bundesweite Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken gilt.
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Nicht zu verwechseln ist der MNS mit der sogenannten „Mund-Nasen-Bedeckung“. Bei dieser handelt es sich um eine Behelfsmaske aus Stoff, die ohne Erfüllung vorgegebener Normen zum Verkauf zugelassen werden kann. Zu Beginn der Corona-Pandemie kamen Alltagsmasken dieser Art vermehrt zum Einsatz, da medizinische Masken schwerer zugänglich waren. Auf diese Mund-Nasen-Bedeckung darf in Bereichen, in denen das Tragen der Maske verpflichtend ist, mittlerweile nicht mehr zurückgegriffen werden. Wählen Sie stattdessen zum Beispiel eine OP-Maske oder partikelfiltrierende Halbmasken der Filterklasse „FFP2“ .
Wodurch zeichnet sich der Mund-Nasen-Schutz aus?
Bei dem medizinischen Mund-Nasen-Schutz handelt es sich um ein zugelassenes Medizinprodukt, das die Europäische Norm EN 14683:2019-10 erfüllen muss. Um als Medizinprodukt zugelassen zu werden, müssen die herstellenden Unternehmen nachweisen, dass der Mund-Nasen-Schutz ein Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen hat. Erst nach erfolgreichem Abschluss dieses Verfahrens dürfen die Masken ein CE-Kennzeichen erhalten und in Europa verkauft werden.
Zu den geprüften Testkriterien, die zur Erfüllung der EN 14683:2019-10 notwendig sind, zählen der Druck des Spritzwiderstandes, der Atemwiderstand, die mikrobiologische Reinheit und die bakterielle Filterleistung. Die zu erfüllenden Richtwerte unterscheiden sich dabei je nach Maskentyp. Insgesamt wird zwischen den drei Maskentypen I, II und IIR unterschieden.
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Typ I
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Typ II
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Typ IIR
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Bakterielle Filterleistung (BFE)
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≥ 95 %
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≥ 98 %
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≥ 98 %
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Mikrobiologische Reinheit (KBE/g)
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≤ 30
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≤ 30
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≤ 30
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Atemwiderstand (Pa/cm²)
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≤ 40 (Pa/cm²)
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≤ 40 (Pa/cm²)
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≤ 60 (Pa/cm²)
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Druck des Spritzwiderstandes (kPA)
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entfällt
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entfällt
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≥ 16
(=120 mm Hg)
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Flüssigkeitsresistenz
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nein
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nein
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ja
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Anwendungsbereiche
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MNS vom Typ I
Der Mundschutz des Typs I besitzt im Vergleich zu den anderen beiden Maskentypen eine geringere bakterielle Filterleistung. Während der MNS des Typs I eine Filtrationsleistung von mindestens 95% aufweist, liegt die der anderen zwei Maskentypen bei mindestens 98%. Aus diesem Grund eignen sich die Masken die Masken des Typs I nicht für medizinisches Fachpersonal. Um das Infektionsgeschehen während der Corona-Pandemie einzudämmen, können Sie Masken dieses Typs dennoch tragen. Aufgrund der erhöhten Filtrationsleistung der anderen beiden Maskentypen empfehlen wir Ihnen jedoch, auf einen Mundschutz dieser Art zurückzugreifen.
Mundschutz vom Typ II
Im Vergleich zu dem Mund-Nasen-Schutz des Typs I weisen Masken des Typs II eine bakterielle Filterleistung von mindestens 98% auf. Daher eignen sich diese für medizinisches und pflegerisches Fachpersonal, das Behandlungen durchführt, bei denen kein Kontakt zu Blut oder anderen Körpersekreten möglich ist.
OP-Masken vom Typ IIR
Zusätzlich zu der Filterleistung von mindestens 98%, die auch Masken des Typs II aufweisen, bietet der Mund-Nasen-Schutz des Typs IIR ergänzend wasserabweisende Eigenschaften. Damit schützt die Maske den Träger vor Flüssigkeitsspritzern. Geeignet ist dieser Maskentyp daher für medizinisches oder pflegerisches Personal, das bei der Patientenbehandlung mit Blut oder anderen Körpersekreten in Kontakt kommen könnte.
Wie sieht ein MNS aus?
Grundsätzlich besteht der Mund-Nasen-Schutz aus mehreren Vliesschichten. Eine Mindestanzahl von drei Lagen ist vorgegeben, wobei je nach Modell und Typ noch weitere Lagen hinzukommen können.
- Innere Schicht: Hergestellt wird die innenliegende Schicht aus einem sehr weichen Vliesmaterial, das angenehm auf der Haut anliegt. Um Irritationen der Haut zu vermeiden, ist dies in der Regel nicht gefärbt, sondern weiß.
- Mittlere Schicht: Diese Zwischenschicht besteht aus einem Meltblown-Vlies mit einer speziellen Filtrationswirkung. Darüber hinaus handelt es sich hierbei um eine besonders dünne Schicht, die dem Träger des MNS eine angenehme Atmung ermöglicht.
- Äußere Schicht: Die äußere Seite des MNS besteht aus einem vergleichsweise festen Vlies. Beim Maskentyp IIR ist die Außenseite zudem feuchtigkeitsabweisend und schützt damit auch den Träger vor Blut- oder Sekretspritzern. Auch den Herstellernamen finden Sie in der Regel auf der äußeren Lage der Maske, sodass ihr Träger die Außenseite schnell identifizieren und den Mund-Nasen-Schutz richtig herum aufsetzen kann.
- Optionale weitere Lagen: In einigen Fällen werden bei einem Mund-Nasen-Schutz zwischen der inneren und äußeren Lage weitere Vliesschichten eingebaut. Durch die Integration von einerseits eine stärkere Filterwirkung erzielt. Andererseits durchfeuchtet die OP-Maske weniger schnell.
Das Aussehen des MNS ähnelt sich sehr, unabhängig davon, wie viele Vliesschichten bei der Herstellung verwendet wurden. Typischerweise ist die Maske rechteckig geformt und wirft einige Falten. Diese sorgen dafür, dass sich der Mund-Nasen-Schutz optimal der Gesichtsform des Trägers anpassen kann. Für einen rutschfesten Sitz auf der Nase sorgt der integrierte Nasenclip aus Draht. Befestigen lässt sich die Maske mit den elastischen Ohrschlaufen aus Gummi.
Beachten Sie, dass der Mund-Nasen-Schutz vorrangig dem Fremdschutz, nicht aber dem Selbstschutz dient. Darüber hinaus bieten OP-Masken keinen zuverlässigen Schutz vor Aerosolen. Sollten Sie sich als vorerkrankte Person vor dem Coronavirus schützen wollen, empfehlen wir Ihnen daher das Tragen einer FFP2-Maske ohne Ventil, die einen zuverlässigen Selbstschutz vor Aerosolen bietet.
Wie trage ich den MNS richtig?
- Speziell im Rahmen der Coronapandemie aber auch im Klinikalltag sollten Sie neben dem Tragen der Maske auch auf die Hygienevorschriften achten. Lüften Sie die Räume regelmäßig, waschen und desinfizieren Sie Ihre Hände, halten Sie nach Möglichkeit genügend Abstand zu Ihren Mitmenschen ein.
- Wechseln Sie Ihre Maske direkt, wenn sie durchfeuchtet ist.
- Überprüfen Sie, ob Ihre Maske gut sitzt und Ihren Mund und Ihre Nase vollständig bedeckt. Dabei sollten die Maskenränder möglichst eng anliegen.
- Berühren Sie beim Abnehmen und Aufsetzen der Maske ausschließlich die Ohrschlaufen und nicht den Vliesstoff.
- Schauen Sie beim erstmaligen Tragen, dass Sie ausreichend Luft bekommen und Ihre Atmung nicht stark eingeschränkt wird.
- Waschen Sie gründlich Ihre Hände, nachdem Sie Ihre Maske abgenommen haben.
- Da es sich bei dem Mund-Nasen-Schutz nach Angabe der herstellenden Unternehmen um ein Einmalprodukt handelt, sollten Sie diese nach einmaliger Verwendung direkt im Hausmüll entsorgen.
Unterschied zwischen Mund-Nasen-Schutz und FFP2-Masken
MNS
Verglichen mit dem Mund-Nasen-Schutz schützt die FFP2-Maske ohne Ausatemventil nicht nur vorrangig die Mitmenschen, sondern bietet gleichzeitig einen zuverlässigen Eigenschutz. OP-Masken des Typs II haben das vorrangige Ziel, Tröpfchen, die beim Husten oder Sprechen ihres Trägers in die Luft gelangen können, aufzufangen. MNS des Typs IIR bieten zu gewissen Teilen auch einen Eigenschutz, da die feuchtigkeitsabweisende Schicht Sekret- und Blutspritzer bei der Patientenbehandlung abfangen kann.
FFP2 Masken
Die FFP2-Maske schützt Ihren Träger und seine Umgebung zusätzlich vor Aerosolen, Bakterien und Viren der Risikogruppe 2, Rauch, atemwegsreizenden Feststoffen und Flüssigkeiten, Rauch und giftigem Staub. Die Filtrationsleistung liegt bei mindestens 94%. Aufgrund des zuverlässigen Eigenschutzes zählen FFP2-Masken, im Vergleich zum Mund-Nasen-Schutz, zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA).
Die Definition der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) lautet nach Artikel 3 der EU-Verordnung 2016/425 wie folgt:
„a) Ausrüstung, die entworfen und hergestellt wird, um von einer Person als Schutz gegen ein oder mehrere Risiken für ihre Gesundheit oder ihre Sicherheit getragen oder gehalten zu werden,
b) austauschbare Bestandteile für Ausrüstungen gemäß Buchstabe a, die für ihre Schutzfunktion unerlässlich sind,
c)Verbindungssysteme für Ausrüstungen gemäß Buchstabe a, die nicht von einer Person gehalten oder getragen werden und so entworfen sind, dass sie diese Ausrüstung mit einer externen Vorrichtung oder einem sicheren Ankerpunkt verbinden, und die nicht so entworfen sind, dass sie ständig befestigt sein müssen, und die vor ihrer Verwendung keine Befestigungsarbeiten benötigen.“
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Die Informationen zur Maskenpflicht und den Testverordnungen beruhen auf den offiziellen Veröffentlichungen des Bundesgesundheitsministeriums aus dem Februar 2023. Aufgrund der dynamischen Pandemiesituation und bundeslandspezifischen Änderungen, kann es jedoch sein, dass sich vereinzelt bereits Änderungen in den Vorgaben ergeben bzw. ergeben haben. Wir bemühen uns, alle Informationen möglichst aktuell zu halten, um Sie durchgehend bestmöglich über die aktuelle Corona-Situation zu informieren.