Clostridien-Hygienemaßnahmen im Pflegeheim
Bei Clostridien sind Hygienemaßnahmen im Pflegeheim sehr wichtig. Denn das Immunsystem derer, die täglich betreut und gepflegt werden müssen, ist in der Regel ohnehin geschwächt. Somit sind die meisten Patienten im Pflegeheim besonders anfällig für Krankheiten und Infektionen.
Im Folgenden erfahren Sie, welche Clostridien-Hygienemaßnahmen Sie im Pflegeheim berücksichtigen müssen, um so gut wie möglich zu vermeiden, dass sich die Infektionserreger in Ihrer Pflegeeinrichtung (oder sogar darüber hinaus) verbreiten. Dieselbe Clostridien-Desinfektion ist im Rettungsdienst anzuwenden.
Im Falle einer Clostridien-Infektion in einer ambulanten Pflegeeinrichtungen ist eine ausreichend häufige Händedesinfektion notwendig.
Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention empfiehlt 6 Zeitpunkte zur Händedesinfektion.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene sollen diese auch bei der Clostridien-Desinfektion berücksichtigt werden. Demnach ist die Händedesinfektion vor allem in den folgenden Momenten notwendig:
- vor dem Patientenkontakt,
- vor aseptischen Tätigkeiten,
- nach dem Kontakt mit eventuell infektiösen Gegenständen,
- nach dem Patientenkontakt,
- nach dem Kontakt mit der direkten Umgebung des Patienten und
- nachdem die Einweghandschuhe abgelegt wurden.
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1.2 Hände waschen
Da die Sporen der Clostridien durch die Händedesinfektion nicht abgetötet werden können, müssen Sie zudem Ihre Hände waschen. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt Pflegerinnen und Pflegern, ihre Hände vor allem nach der Inkontinenzpflege, aber auch nach der Grundpflege und vor Verlassen des Patientenzimmers zu waschen.
Nähere Informationen zur Händedesinfektion und -waschung gegen Clostridien finden Sie unter 3.2. Händedesinfektion gegen Clostridium difficile.
1.3 Schutzkleidung tragen (Einweghandschuhe & Schutzkittel)
Um zu vermeiden, dass sich die Krankheitserreger auf Ihrer Kleidung niederlassen und auf diesem Wege verbreitet werden und zu weiteren Infektionen führen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene beim direkten Patientenkontakt das Tragen eines Schutzkittels.
Außerdem sollten Sie beim direkten Patienten-kontakt Einweghandschuhe tragen, vor allem wenn die Tätigkeit ein besonders hohes Kontaminationsrisiko birgt (z.B. beim Reinigen der Bettpfanne o.ä.). Bei der Pflege von Patienten, die an Durchfall leiden, sollten Sie grundsätzlich Einmalhandschuhe tragen, um die Verbreitung der Krankheitserreger zu vermeiden.
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1.4 Clostridium-difficile-Desinfektion mit sporozider Flächendesinfektion
Eine effektive Clostridium-difficile-Desinfektion aller Flächen ist nicht nur notwendig, während der Patient an Durchfall leidet. Auch drei Tage darüber hinaus, wenn Ihr Patient bereits frei von sämtlichen Symptomen ist, ist eine angemessene Clostridien-Desinfektion erforderlich. Denn die Sporen des Clostridium-difficile-Bakteriums sind sehr resistent und können länger überleben als das Bakterium selbst.
Daher ist im Falle einer Clostridien-Infektion zu beachten, dass Sie ein sporozides Desinfektionsmittel gegen Clostridien auswählen, d.h. ein Desinfektionsmittel, welches nicht nur Bakterien und Viren abtötet, sondern vor allem auch die umwelt-resistenten Sporen.
1.5 Instrumentendesinfektion gegen Clostridien
Auch bei der Instrumentendesinfektion ist ein sporozides Desinfektionsmittel gegen Clostridien auszuwählen. Denn auf Medizinprodukten wie Rektalthermometern, Blutdruckmessgeräten und Ultraschallsonden können nicht nur die Bakterien, sondern vor allem auch die Sporen überleben und weitere Infektionen hervorrufen, wenn Sie keine entsprechende Clostridium-difficile-Desinfektion vornehmen.
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1.6. Wäsche desinfizieren
Solange Ihr Clostridien-Patient auf einem Isolationszimmer liegt, sollte seine getragene Kleidung das Zimmer ausschließlich in flüssigkeitsdichten Säcken verlassen. Bevor die Wäsche gewaschen wird, sollten Sie die Kleidung somit im Zimmer sammeln (nicht etwa auf dem Flur). Nachdem die Wäsche im Zimmer gesammelt und in einem flüssigkeitsdichten Sack verpackt wurde, muss sie nun gewaschen werden. Dies muss mit einem Waschverfahren bzw. mit einem Waschmittel erfolgen, welches nachgewiesenermaßen desinfizierend wirksam ist.
TIPP!
Welches Waschmittel bzw. welche Waschverfahren im Falle einer Clostridien-Infektion infrage kommen, können Sie den Desinfektionslisten des Robert-Koch-Instituts sowie auch den Desinfektionsmittellisten des Verbunds für Angewandte Hygiene (VAH) entnehmen. Auf der Website des VAH können Sie sich kostenfrei registrieren, um online auf die entsprechenden Listen zugreifen zu können.
Damit das Kopfkissen Ihres Patienten sowie auch seine/ihre Matratze schnell und regelmäßig desinfiziert werden können, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene das „Encasing“. Das bedeutet, dass Sie die Matratze und das Kopfkissen mit einem Bezug überziehen, den Sie einfach und unkompliziert mit einem Desinfektionstuch abwischen können.
1.7. Geschirr maschinell spülen
2.1. Unterbringung der Clostridien-Patienten
Wenn ein Patient in Ihrer Pflegeeinrichtung an einer Clostridien-Infektion erkrankt ist und an Durchfall leidet, muss er zwingend in einem Einzelzimmer untergebracht werden. Falls auch andere Patienten an Durchfall aufgrund einer Clostridien-Infektion leiden, können die Clostridien-Patienten ebenso auf einem gemeinsamen Zimmer untergebracht werden (Kohortierung). Die Türen der Einzel- bzw. Kohortenzimmer sollen nach Möglichkeit immer geschlossen bleiben, um eine Verbreitung der Bakterien und Sporen zu verhindern.
Auch wenn der Patient keine Symptome mehr aufweist, muss er weitere drei Tage lang isoliert untergebracht werden. Denn die Bakterien und vor allem die Sporen der Clostridien können auch dann noch weiterleben, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Erst drei Tage nachdem die Symptome vergangen sind, kann die Isolation aufgehoben werden und der Patient kann wieder in einem Mehrbettzimmer untergebracht werden.
In einer Rehabilitationseinrichtung müssen die Risiken einer Clostridien-Infektion je nach Klientel gegebenenfalls individuell beurteilt werden, um entscheiden zu können, wie ein Clostridien-Patient bestenfalls untergebracht wird.
2.2. Sanitäranlagen
Im Falle einer Clostridien-Infektion ist es zwingend notwendig, dass der Patient eine eigene Toilette hat, die von keinem anderen Patienten genutzt wird. Denn bei der Nutzung derselben Sanitäranlagen besteht ein ausgesprochen hohes Ansteckungsrisiko.
2.3. Reinigung der Steckbecken
Da die Ausscheidungen eines Clostridien-Patienten (d.h. Urin und Stuhl) ein besonderes Ansteckungsrisiko bergen, ist im Umgang mit ihnen höchste Vorsicht geboten.
Die benutzten Steckbecken (auch Bettschüssel, Bettpfanne oder Leibschüssel genannt) müssen mithilfe eines professionellen Steckbeckenspülgeräts mit thermischer Desinfektion gereinigt werden. Der Wasserdampf muss hierbei mindestens 80°C heiß sein. Die Steckbecken müssen mindestens eine Minute lang in dem Steckbeckenspülgerät bearbeitet werden. In der Regel genügt ein einfacher Durchgang. Falls es in Ihrem Pflegeheim jedoch zu einem Ausbruch gekommen ist, so empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene einen zweiten Durchlauf. Von einem Ausbruch wird gesprochen, wenn in einem bestimmten Zeitraum in einer bestimmten Region bzw. in einem bestimmten Pflegeheim unerwartet viele Patienten an einer Clostridien-Infektion erkrankt sind.
Der A0-Wert muss bei der Steckbeckenreinigung mindestens 300 betragen.
Da sich die Steckbecken in der Regel nur für einen sehr kurzen Zeitraum im Steckbeckenreiniger befinden, ist der Steckbeckenreiniger nicht dazu in der Lage, auch die Sporen vollständig abzutöten.
Es konnte festgestellt werden, dass die Verwendung von Wirkstoffen mit fixierender Wirkung (z.B. Peressigsäure oder Aldehyde) zu einer deutlich schlechteren Reduktion der Sporen führt. Als ein nicht-sporozider Wirkstoff ohne fixierende Wirkung genutzt wurde, konnten deutlich mehr Sporen abgetötet werden als bei der Verwendung eines sporoziden Wirkstoffs mit fixierender Wirkung. Wir empfehlen Ihnen für die Steckbeckenreinigung daher den Verzicht auf Wirkstoffe mit fixierender Wirkung.
2.4. Umgang mit Besuchern
Clostridien-Patienten dürfen Besucher empfangen. Falls Ihr Patient in einem Isolationszimmer untergebracht ist, müssen Sie als Pfleger dafür sorgen, dass die Besucher einen Schutzkittel tragen. Außerdem müssen Sie den Besuchern die 6 Schritte der Händedesinfektion zeigen und darauf achten, dass sie ihre Hände ausreichend häufig desinfizieren (siehe 1.1. Hände desinfizieren gemäß KRINKO-Empfehlungen).
2.5. Was dürfen die Patienten?
Wenn ein Patient in Ihrer Pflegeeinrichtung an Clostridien leidet, ist er streng von anderen Patienten fernzuhalten, um eine Ansteckung zu verhindern. Daher dürfen Clostridien-Patienten an keinerlei Gruppenaktivitäten teilnehmen (weder Gruppentherapien, noch gemeinschaftliche Mahlzeiten, gemeinsames Kochen oder gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten).
Aus demselben Grund dürfen betroffene Patienten ihr Isolations- oder Kohortenzimmer nicht verlassen.
Der Patient darf sich jedoch im Garten des Pflegeheims bzw. in einem Park aufhalten, sofern er ohne Umschweife dorthin geht und die hygienischen Schutzmaßnahmen weiterhin einhält.
Bei der ambulanten Pflege dürfen die Patienten nicht an medizinischen Anwendungen (wie beispielsweise Physiotherapie) teilnehmen, da sie hier Bakterien und Sporen in den physiotherapeutischen Räumlichkeiten verbreiten könnten und somit das Ansteckungsrisiko deutlich erhöhen würden.
In stationären Pflegeeinrichtung dürfen Patienten diese medizinischen Anwendungen weiterhin in Anspruch nehmen, allerdings nur im eigenen Zimmer.
Da auch Clostridien-Patienten gegebenenfalls andere Ärzte aufsuchen müssen, ist es ihnen in diesen Fällen erlaubt, sich notwendigerweise in den entsprechenden Wartebereichen aufzuhalten. Falls die Patienten jedoch an besonders starkem Durchfall leiden, ist Ihnen der Aufenthalt in Warteräumen untersagt.
Was ist erlaubt?
- Aufenthalt im Garten oder Park eines Pflegeheims unter Einhaltung hygienischer Schutzmaßnahmen
- Teilnahme an medizinischen Anwendungen in statonären Pflegeeinrichtungen
- Aufenthalt in Wartebereichen in Arztpaxen
Was ist nicht erlaubt?
- Gruppenaktivitäten in Pflegeheimen
- Verlassen des Isolations- oder Kohortenzimmers in Pflegeeinrichtungen
- bei ambulanter Pflege: Teilnahme an einer Physiotherapie u.ä.
- bei starkem Durchfall: Aufenthalt in Warteräumen von Arztpraxen
2.6 Meldepflicht
Wenn es in Ihrer Pflegeeinrichtung zu einem Ausbruch kommt, d.h. wenn unerwartet viele Patienten von einer Clostridien-Infektion betroffen sind, dann müssen Sie diesen Ausbruch beim Gesundheitsamt melden. Diese Meldung erfolgt anonym, d.h. Sie müssen die Namen der betroffenen Patienten nicht nennen.
Eine namentliche Nennung kann gegebenenfalls notwendig sein, wenn der Krankheitsverlauf eines Patienten besonders schwerwiegend ist (§ 1 Abs. 2 IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung). Ein Krankheitsverlauf gilt laut IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung in den folgenden Fällen als „schwer“.
Wann müssen Patienten namentlich gemeldet werden?
- Der Patient hat die Clostridien-Infektion außerhalb einer stationären Gesundheitseinrichtung erworben und wurde aufgrund der Infektion stationär aufgenommen.
- Der Patient ist aufgrund der Clostridien-Infektion auf die Intensivstation verlegt worden.
- Aufgrund eines Megakolons, einer refraktären Kolitis oder einer Perforation musste der Patient chirurgisch behandelt werden (z.B. mithilfe der Kolektomie).
- Der Patient ist innerhalb von dreißig Tagen verstorben, nachdem die Clostridium-difficile-Infektion festgestellt worden ist.
3.1. Flächendesinfektion gegen Clostridium difficile
Um nicht nur die Bakterien selbst, sondern auch ihre Sporen möglichst effektiv zu bekämpfen, müssen Sie auf sporozide Desinfektionsmittel gegen Clostridien zurückgreifen. Laut des Robert-Koch-Instituts sollten bevorzugt Desinfektionsmittel auf Basis von Sauerstoffabspaltern (auch Oxidantien genannt) verwendet werden. Zu diesen Oxidantien zählen beispielsweise Peressigsäure und Natrium-Hypochlorit.
Des Weiteren können Desinfektionsmittel auf Basis von Aldehyden oder bestimmten Peroxidverbindungen (z.B. Magnesiummonoperoxyphthalat Hexahydrat) verwendet werden.
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3.2. Händedesinfektion gegen Clostridium difficile
3.3. Instrumentendesinfektion gegen Clostridium difficile
Nicht nur Flächen und Hände müssen sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden, sondern auch die medizinischen Instrumente, mit denen der Patient in Kontakt gekommen ist. Im Rahmen der Instrumentendesinfektion können Sie unter anderem auf ein Desinfektionsmittel auf Basis von Peressigsäure oder Glutaraldehyd zurückgreifen.
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4. Was sind eigentlich Clostridien?
Clostridien in Kürze:
- Name: Clostridium difficile
- anaerob: stirbt in Berührung mit Sauerstoff
- grampositiv: dicke Zellwand
- endosporenbildend: bildet Sporen, um schwierige Umweltbedingungen zu überleben
- fäkal-orale Übertragung
- Symptome: Bauchkrämpfe, Durchfall, Fieber
- Risiken bei schwerem Krankheitsverlauf: Darmwände lösen sich auf, Blutvergiftung mit Lebensgefahr
Das Clostridium difficile ist ein anaerobes, grampositives, endosporenbildendes Stäbchenbakterium.
Das Bakterium Clostridium difficile kommt bereits natürlicherweise im Darm des Menschen vor. Alle Säuglinge sind mit diesen Bakterien kolonisiert. Von den gesunden Erwachsenen sind hingegen nur noch 2 bis 5 Prozent besiedelt.
Nimmt ein Mensch über einen längeren Zeitraum Antibiotikum zu sich, werden gegebenenfalls Bakterien zurückgedrängt, die für gewöhnlich gegen die Clostridium difficile Bakterien ankämpfen und für eine ausgeglichene Darmflora sorgen. Werden diese konkurrierenden Bakterien zurückgedrängt, vermehren sich die Clostridium difficile Bakterien ungewöhnlich schnell.
Die Bakterien produzieren nun toxische Stoffe und können so zu Durchfallerkrankungen führen, die gegebenenfalls sogar lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können. Von allen Durchfallerkrankungen, die mit der Einnahme von Antibiotika in Verbindung gebracht werden, machen Clostridien-Infektionen 15 bis 20 Prozent aus; bei den Fällen von pseudomembranöser Kolitis sind es sogar 95 Prozent. Die Bakterien selbst sind anaerob, d.h. sie sterben, sobald sie mit Sauerstoff in Berührung kommen.
Was die Clostridium difficile Bakterien für den Menschen riskant macht, sind ihre Sporen.
Denn die Endosporen der Clostridien sind äußerst resistent gegenüber verschiedensten Umweltbedingungen. Sie sind resistent gegenüber Sauerstoff, Hitze und Austrocknung. Sie können sogar in kochend heißem Wasser mehrere Stunden lang überleben. Sobald sie sich an einem Ort mit besseren Lebensbedingungen ansiedeln, können sie sich wieder in Form von Bakterien verbreiten.
Symptome einer Clostridien-Infektion sind in erster Linie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber. Im Falle eines sehr schweren Krankheitsverlaufs kann es durch eine hohe Anzahl der Bakterien dazu kommen, dass sich die Wände des Darms auflösen. Infolgedessen können sich die Bakterien ungehindert im gesamten Körper verteilen und somit eine Blutvergiftung (Sepsis) mit akuter Lebensgefahr auslösen.
Die ersten Symptome treten in der Regel etwa 3 bis 10 Tage nach der regelmäßigen Antibiotika-Einnahme auf.
Bei Menschen mit verhältnismäßig starkem Immunsystem nimmt die Krankheit in der Regel einen leichten bis mittelschweren Verlauf, der für die Betroffenen nicht lebensgefährlich ist. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Clostridien-Infektion zu sterben, liegt bei etwa 1 bis 2 Prozent. Bei Risikopatienten ist die Wahrscheinlichkeit jedoch höher. Zu den Risikopatienten zählen in diesem Fall Personen, die innerhalb der letzten drei Monate eine Antibiotikatherapie gemacht haben oder Medikamente zu sich nehmen, die die Magensäure hemmen. Außerdem kann die Einnahme von nicht-steroidalen Entzündungshemmern eine Clostridien-Infektion begünstigen. Auch ein hohes Lebensalter, längere Krankenhausaufenthalte (mehr als 2 Wochen) und ein geschwächtes Immunsystem können zur Entstehung einer Clostridien-Infektion beitragen.
Daher ist eine angemessene Clostridien-Hygiene in Pflegeeinrichtungen enorm wichtig, da die Menschen hier oft schon älter sind oder aus Krankheitsgründen ein geschwächtes Immunsystem haben und somit anfällig für Infektionskrankheiten sind.
Da die Bakterien und Sporen fäkal-oral übertragen werden, sind entsprechende Clostridien-Hygienemaßnahmen im Pflegeheim unerlässlich, wenn ein Patient infiziert ist. Theoretisch kann es passieren, dass Sporen auch über die Luft verbreitet werden. Dies kann jedoch vernachlässigt werden, da eine Ansteckung über die Luft praktisch nicht vorkommt.