Octenisept – Anwendungsgebiete, Einwirkzeiten und mehr
Das octenisept Wund- und Schleimhautantiseptikum zählt aufgrund seiner schnellen und schmerzfreien Wirkung sowie der sehr guten Verträglichkeit zu den beliebtesten Wunddesinfektionsmitteln. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die octenisept Anwendungsgebiete, Inhaltsstoffe und die korrekten Einwirkzeiten.
Zusammenfassung: octenisept Produkteigenschaften
Octenisept gilt als eines der beliebtesten, gebrauchsfertigen Wunddesinfektionsmittel und bietet einen desinfizierenden und schmerzfreien Schutz vor Infektionen und zeigt seine Wirkung bereits nach einer Minute.
Das farblose Spray fördert die Wundheilung und punktet mit einer äußerst guten (Schleim-)Hautverträglichkeit, da es weder Ethanol noch andere Alkohole beinhaltet. Aus diesem Grund kann octenisept nicht nur während der Schwangerschaft verwendet, sondern eignet sich sogar für Säuglinge, Kinder und Diabetiker.
Alles rund um die octenisept Anwendung: Einsatzbereiche, Einwirkzeiten & mehr
Die Anwendungsgebiete des octenisept Hautantiseptikums sind vielfältig. Hauptsächlich wird octenisept zur Wunddesinfektion bei offenen Wunden eingesetzt, darunter Schnitt-, Schürf- und Kratzwunden, leichte Verbrennungen, Sonnenbrände sowie Insektenstiche.
Zudem wird octenisept auch für Schleimhautverletzungen, wie beispielsweise im Mund bzw. der Mundhöhle, angewendet. Dafür benutzen Sie octenisept aufgrund der äußert verträglichen Inhaltsstoffe wie eine Mundspülung, sollten aber darauf achten, dass Sie es nicht in zu großen Mengen schlucken (mehr lesen).
Neben den genannten Bereichen wird das Hautantiseptikum auch unterstützend zur Therapie bei Fußpilz unterstützend genutzt. Weitere octenisept Anwendungsgebiete umfassen die Pflege von Piercings und Tattoos, allgemein die Anwendung im Alltag, beim Sport und im Urlaub sowie klinische Einsatzbereiche. Hier wird es zum einen vor Diagnoseuntersuchungen und im Oralbereich (z.B. bei Zahnextraktionen oder Kürettagen) verwendet. Octenisept eignet sich außerdem vor Eingriffen im Ano-Uro-Genital- und Intimbereich sowie vor Einführungen eines Katheters in die Harnblase.
Wie wirkt das Wundantiseptikum?
Ocentisept enthält die Inhaltsstoffe Octenidin und Phenoxyethanol und weist somit antiseptische Eigenschaften auf. Während Octenidin Bakterien und Wundkeime wie MRSA, Chlamydien, E. coli, Mykoplasmen und Pseudomonas aeruginosa bekämpft, wirkt Phenoxyethanol antiseptisch – sprich erregerabtötend. Octenisept schützt folglich vor der Wundinfektion durch Bakterien, Viren, Pilze und Hefen.
Octenisept Anwendung: Schritte der Wunddesinfektion und Gebrauchshinweise
Octenisept eignet sich allgemein für die Wunddesinfektion auf offenen Wunden und oberflächlichen Verletzungen sowie für die Desinfektion der Schleimhaut.
Für den Gebrauch des Desinfektionsmittels sollten Sie sich an die Schritte der Wundversorgung halten, die Sie auf der nachfolgenden Grafik sehen.
Schritte der Wundversorgung:
1. Lassen Sie die Wunde zu Beginn kurz ausbluten.
2. Danach reinigen und desinfizieren Sie Ihre Hände, um zu vermeiden, dass Keime und Erreger über die Hände in die Wunde gelangen.
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3. Im nächsten Schritt reinigen Sie die Wunde, indem Sie sie mit klarem Wasser ausspülen.
4. Sollten sich Fremdkörper wie Splitter oder kleine Steinchen in der Wunde befinden, entfernen Sie diese mit einer Pinzette.
5. Nun folgt die Wunddesinfektion: Tragen Sie dafür octenisept gleichmäßig auf die offene Wunde sowie angrenzende Hautpartien auf.
Bei der Tupfmethode tränken Sie einen Tupfer mit octenisept und desinfizieren die Stelle in tupfenden Bewegungen. Diese Methode empfiehlt sich beispielsweise bei Verletzungen der Schleimhäute.
Die Sprühmethode wenden Sie für schwer zugängliche Hautpartien an. Sprühen Sie dafür das octenisept Wunddesinfektionsmittel auf die betroffene Stelle. Achten Sie dabei darauf, dass die Wunde vollständig benetzt ist.
Octenisept hat eine Einwirkzeit von ca. 1-2 Minuten, die Sie abwarten sollten, bevor Sie mit der weiteren Wundversorgung fortfahren.
6. Bevor Sie zu guter Letzt die Wunde mit einem Pflaster oder Verband abdecken, können Sie für die optimale Wundheilung noch ein Wundgel auftragen.
Weiterführende Informationen zur Wunddesinfektion erhalten Sie in unserem Ratgeber der Kategorie Wunddesinfektion.
Gebrauchshinweise: Was sie bei der octenisept Anwendung zusätzlich beachten sollten.
- Bringen Sie octenisept nicht unter Druck (z.B. über eine Spritze) in das Gewebe ein, da dies zu Gewebeschäden führen kann.
- Bei einer überempfindlichen Reaktion, Verdacht oder vorhandener Allergie auf einen der octenisept Inhaltsstoffe, sollten Sie vom Gebrauch des Wunddesinfektionsmittels absehen.
Was ist bei octenisept zusätzlich zu beachten? - Inhaltsstoffe & Warnhinweise
Allgemein sollte Octenisept immer im Trockenen aufbewahrt und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Bei Lagerung des Wunddesinfektionsmittels sollte darauf geachtet werden, dass eine Temperatur von 25 Grad nicht überschritten wird.
Weiterhin geben wir folgende Warnhinweise:
- Octenisept sollte nicht in größeren Mengen geschluckt werden, in den Blutkreislauf gelangen oder im Auge angewendet werden.
- Es wird empfohlen, octenisept nicht mit anderen Präparaten zu mischen, sondern immer unverdünnt zu verwenden.
- Bei tieferen Wunden, wie beispielsweise einer Stichwunde, sollte octenisept nur unter ärztlicher Aufsicht genutzt werden.
- Nach Anbruch sollte octenisept nicht länger als 3 Jahre und nicht über das Verfallsdatum hinaus zur Wunddesinfektion angewendet werden.
Nebenwirkungen und weitere Produktdaten
Nebenwirkungen:
- In seltenen Fällen kann es bei der octenisept Anwendung zum vorübergehenden Brennen auf der Haut kommen. Sollten sich andere empfindliche oder allergische Reaktionen auf das Produkt zeigen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und die Behandlung umgehend einstellen.
- Sofern Sie octenisept als Mundspülung verwenden, kann die Lösung aufgrund der Inhaltsstoffe einen leicht bitteren Geschmack aufweisen.
Für weitere Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage (bei Heilwassern das Etikett) und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Octenisept Inhaltsstoffe:
- Arzneilich wirksame Bestandteile: Octenidindihydrochlorid, Phenoxyethanol (Ph.Eur.)
- Sonstige Bestandteile:
2-[(3 Kokosfettsäureamidopropyl)dimethylazaniumyl]acetat, Natrium-D-gluconat, Glycerol 85 %, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser
FAQ
Octenisept enthält die Inhaltsstoffe Phenoxyethanol und Octenidin.
Phenoxyethanol wirkt antiseptisch. Das bedeutet, dass die Erreger in der Wunde abgetötet werden, bevor sie sich ausbreiten können. Octenidin ist dafür zuständig, die Bakterien, Pilze und Viren zu bekämpfen und sorgt so dafür, dass sich Wunden nicht entzünden.
Aufgrund der äußerst verträglichen Produktzusammensetzung greift octenisept das verletzte Gewebe allerdings nicht an. Aus diesem Grund wird es häufig für die Behandlung von akuten, chirurgischen sowie chronischen Wunden und Verbrennungen verwendet.
Ja, octenisept wirkt aufgrund des Inhaltsstoffes Octenidin desinfizierend. Da es gleichzeitig sehr hautverträglich ist, zählt es zu den am meisten verwendeten Wunddesinfektionsmitteln, das nicht verschreibungspflichtig ist. Es wird dabei nicht nur für oberflächliche Wunden und Verbrennungen genutzt, sondern auch beispielsweise bei kleinen Eingriffen oder Katheterisierungen.
Octenisept sollte nicht von Patienten verwendet werden, die auf einen der Wirkstoffe empfindlich reagieren und/oder allergische Reaktionen zeigen. Dies äußert sich beispielsweise durch Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen der Schleimhäute oder Verengung der Atemwege. Sollten Sie allergisch auf octenisept reagieren, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt.
Weiterhin ist octenisept nicht für die Anwendung am Trommelfell geeignet sowie für die inoperative Spülung in der Bauchhöhle oder der Harnblase. Auch geschluckt werden sollte das Wundantiseptikum nicht in größeren Mengen, da es zu Reizungen der Magen- & Darmschleimhäute führen kann. Der Hersteller rät zudem davon ab, octenisept über einen zu langen Zeitraum anzuwenden oder es in den Blutkreislauf gelangen zu lassen.
Sie dürfen octenisept für die äußerliche Anwendung bis zu 3x täglich auf die betroffene Stelle auftragen. Während des Einsatzes sollten Sie allerdings darauf achten, octenisept generell nicht länger als 14 Tage am Stück zu benutzen.
Sofern es sich bei der Wunde um eine oberflächliche Verletzung handelt, können Sie octenisept auch für die Wunddesinfektion auf offene Wunde auftragen.
Oberflächliche Wunden umfassen dabei Schnitt-, Kratz-, Schürfwunden, leichte Verbrennungen, offene Blasen, Sonnenbrand und Insektenstiche.
Haben Sie tiefergehende Verletzungen oder Fleischwunden, wie beispielsweise Stichwunden, sollten Sie octenisept nicht ohne Weiteres auftragen und einen Arzt kontaktieren.
Ja, aufgrund der sehr guten Verträglichkeit eignet sich octenisept auch zur Desinfektion von Piercings und Tattoos.
Ja, Sie können mit octenisept auch Umschläge im Zuge der Wundbehandlung machen. Dabei kühlen Sie zum einen das verletzte Gewebe und verringern zum anderen durch die antiseptische Wirkung des Inhaltsstoffes Octenidin die Keimzahl.